Bald gehen die Lichter aus

Mit den jüngsten Sanktionen der amerikanischen Regierung gegen die Handelsbeziehung russischer Unternehmen sinkt die Hoffnung der russischen Wirtschaft, des Staates und der Bevölkerung auf eine bessere Zukunft immer weiter.

Die großen der Logistik-Branche stellten umgehend die Zusammenarbeit mit ihren russischen Partnern ein. Der Warenumschlag ging nicht langsam über mehrere Tage kontinuierlich zurück, sondern binnen weniger Stunden.

Es ist für Viele von uns selbstverständlich, das allemöglichen Erzeugnisse aus den entferntesten Regionen dieser Welt sich in den Regalen der Geschäfte stapeln. Aber wie kommen sie dorthin? Warum sind sie nie alle? Warum können sie so günstig angeboten werden? Die Antwort ist recht einfach. Weil die Waren, die zum Beispiel in Asien hergestellt werden, für europäische Verhältnisse sehr preiswert sind. Auch weil der Seeweg die effektivste Transportmöglichkeit über große Entfernungen ist.

Eine zentrale Rolle bei den neuesten Sanktionen spielen die bedeutendsten Transport-Unternehmen für Standard-Container. Das sind die dänische Reederei A.P.Moller-Maersk und das Logistik-Unternehmen TNT. Das Schweizer Unternehmen MSC hat zeitgleich die Zusammenarbeit mit seinen russischen Kunden eingestellt, schreibt sprotyv.info.

Ein weiteres Unternehmen, das von der amerikanischen Regierung mit Sanktionen belegt wurde, ist der Pharma-Riese Merck. Dadurch ist auch der Handel von wichtigen medizinischen Produkten für Russland nicht mehr möglich.

Medizin

Die Maßnahmen treffen die russische Wirtschaft an ihrer empfindlichsten Stelle. Das erste prominente Opfer ist der Alumnium-Riese »RUSAL«. Das Unternehmen stoppte umgehend seine Exporte, die es bisher mit Standard-Containern abwickelte.

Man sollte meinen, dass ein so großes und reiches Land wie Russland nicht unbedingt auf den internationalen Handel mit anderen Nationen angewiesen ist. Dem ist leider nicht so. Die russische Wirtschaft, der ganze Staatshaushalt, steht insgesamt auf sehr tönernen Füssen. Die Binnenwirtschaft funktioniert nur in einem sehr geringen Maße, verglichen mit anderen Staaten auf dieser Welt. Produkte, die auf internationalen Märkten bestehen könnten, sucht man vergebens.

Man spricht zwar immer öfters von nationalen Substitution-Produkten. Aber wen man genauer hinschaut, dann hat die russische Wirtschaft in vielen Bereichen keine gleichwertigen Produkte zu bieten. Das liegt zu einem großen Teil an der fehlenden Fertigungstechnologie, nicht unbedingt am Grundlagen-Wissen.

Ein weiterer Aspekt ist, dass man keine günstigen westlichen Waren mehr ins Land bekommt, die man teuer weiterverkaufen kann. Auf lange Sicht gesehen, sinkt so auch der Lebensstandard der normalen Bevölkerung. Der Mangel an wichtigen Medikamenten und medizinischen Geräten wird nicht unbedingt zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung beitragen.

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Die Sanktionierung der Handelswege trifft die russische Wirtschaft ins Mark. Der Staatshaushalt, sowie die Einnahmen vieler Oligarchen hängen von sprudelnden Devisen-Quellen ab.

Wie immer, kündigt man großspurig Sanktionen und konsequentes Handeln gegenüber den westlichen Staaten an. Das Ergebnis wirkt dann immer ein bisschen, wie gewollt und nicht gekonnt. In der deutschen Umgangssprache kennen wir den Ausspruch: »Der Berg kreiste und gebahr ein Mäuslein«.

Interessanterweise teilt man gleichzeitig mit, dass die russische Duma ein Gesetz diskutiert, welches die Entsendung von Wehrpflichtigen in Krisengebiete ermöglicht. Will man de Welt wieder einmal mit Gewalt erpressen? War nicht genau Gewalt der Auslöser für die Sanktionen. Haben sich nicht genau deswegen die Staaten von Russland abgewandt?

Wenn man sich die jüngsten Sanktionen mal genauer anschaut, zielt man auf die kritischsten Bereiche der russischen Gesellschaft ab, auf die Gesundheit und den Wohlstand. Eine taumelnde Wirtschaft wird diese Einschnitte nicht so gut wegstecken können, wie eine boomende Volkswirtschaft.

Aus die Maus in Russland gehen die Lichter aus.

Verwendete Quellen: