Eine Brücke zur Weltmeisterschaft
Im Verständnis unsrer „Watniki“ ist das wieder einmal ein Skandal. Es stellt sich immer mehr heraus, das sich die bösen und zynischen Banditen auf eines der dümmsten Abenteuer der jüngsten russischen Geschichte eingelassen haben. Ja, ich meine jene Brücke, die in den ukrainischen und russischen Medien als die Krim-Brücke oder die Kertsch-Brücke bezeichnet wird.
Genau aus diesem Grunde wurden in russischen und ukrainischen Medien, die von kremelnahen Oligarchen kontrolliert werden, einige merkwürdige Beiträge veröffentlicht. Es kam immer wieder auf dasselbe hinaus: Achtung, Achtung, ukrainische Spione und Saboteure wollen die heilige Brücke, die Lebensader der Krim sprengen.
Die Krönung dieser schon armseligen Propaganda war die Veröffentlichung eines Artikels in den amerikanischen Medien, in dem die Bombardierung der Brücke durch die ukrainische Armee prognostiziert wurde. Die Argumentation ist auf ihre Art schon sehr originell, versucht sie doch um jeden Preis das „Nationale Prestige“ des russischen Volkes zur untermauern.
Und wie nicht anders zu erwarten, nahmen westliche Medien sehr schnell die russische Position ein, untermauerten Sie mit sogenannten Experten. Die russischen Medien schüren schon sehr lange die Vorstellung, dass die Brücke von ukrainischen Patrioten gesprengt werden soll. Wie nicht anders zu erwarten, unterstreichen die Okkupanten bei jeder Gelegenheit, dass man das nicht zulassen werde. Die Hetze war ausgesprochen intensiv und aggressiv.
Wie wir wissen, wurde das Meisterwerk russischer Baukunst unter den argwöhnischen Augen des obersten Dienstherrn angeblich ihrer Bestimmung übergeben. Und nun wieder das große Schweigen, nach dem man etwas hin- und her gefahren ist und die üblichen rhetorischen Wendungen gebraucht hat.
Es ist jedoch auch so, dass mit dieser Brücke gewaltige Erwartungen verbunden wurden. In der Zwischenzeit stellte sich heraus, dass dieses Bauwerk nur im Not-Betrieb genutzt werden kann. Aber wie sagt ein Sprichwort: „Es gibt auch Glück im Unglück“. Die obersten Dienstherren erdachten sich eine eigenen Symbolik für diese Brücke. Es stellt sich nur heraus, dass dies Brücke zur Falle für die Besatzer werden könnte, die 2014 auf die Halbinsel geströmt sind. Mit Hilfe der ständigen Bedrohung durch „Sabotage“ und den „zeitweisen Schwierigkeiten, die mit dem Bau verbunden sind“ ist es möglich ein für den Kreml günstiges Informationsklima zu schaffen. Dafür reicht es völlig aus, Angst vor Mitgliedern des »Rechten Sektors« mit Flossen an den Füssen zu schüren, die das russische Meisterwerk zerstören will, während die Regierung in Kiew ruhig schlafen kann und dabei zusieht.
Von diesem Standpunkt aus betrachtet, braucht die russische Regierung keine voll funktionstüchtige Brücke. Es muss eigentlich nur der Schein gewahrt bleiben, damit die örtliche Bevölkerung nicht unruhig wird.
Um dies zu sehen, genügt es, daran zu erinnern, wie diese Struktur auf den gerissenen Trägern „zum Leben erweckt“ wurde. Bei einem ersten Versuch im Mai 2018 wurde unter Verstoß gegen alle Bauvorschriften die Brücke nicht einmal voll belastet. Die erste Testfahrt unternahmen einige ungeladenen LKW und die allseits bekannten „Nachtwölfe“ mit wenigen Packtaschen.
Die fiktive Einweihung der Brücke lässt uns zu dem Schluss kommen, dass der Kreml für dieses wichtige dasselbe Schicksal vorgesehen, wie für das Moskauer Infrastruktur-Projekt „Rjansker Zucker“, mit dessen Hilfe der heutige Präsident auf den Thron gestiegen ist und den zweiten Krieg in Tschetschenien begonnen hat.
Der jetzige Zustand der Brücke, die ja nur teilweise und provisorisch in Betrieb genommen wurde, ist ausgezeichnet geeignet, Havarien oder Sabotage zur organisieren und das Szenario zu wiederholen. Außerdem hat man den Eindruck, das eine vom Kreml eingesetzte Gruppe beschlossen hat, diese Doppelaufgabe auf diesem Wege zu lösen.
Ersten, wenn die ukrainischen Faschisten und ihre amerikanischen Herren die Brücke in die Luft sprengen ist das die ideale Gelegenheit für die Propaganda, Baumängel und andere Unzulänglichkeiten des Wunderwerks zu kaschieren. Wie die praktische Erfahrung zeigt, kommen regelmäßig nachts ukrainische Saboteure zur Brücke und sägen mit einfachen Stichsägen unter den Augen der zahlreichen Wachmannschaften die Pfeiler der Brücke an. Wenn da nur eine Mannschaft wäre.
Zweitens, mit Hilfe dieser „boshaften und zynischen Anhänger Banderas“, die ja praktisch den gesamten Bau der Brücke begleitet haben, kann man sich in der Öffentlichkeit selber als unschuldig darstellen.
An der Stelle sein auf eine Aussage von Dimitry Tymschuk hingewiesen, dass es nicht verwunderlich sein, dass der Chef des FSB Bortnikopf vor einer möglichen „terroristischen Gefahr durch die Ukraine“ im Bereich der Kertsch-Brücke warnt. Er hat so die Möglichkeit eine Havarie oder eine technische Katastrophe an der Brücke nach Ihrer Eröffnung und Beginn ihrer Nutzung den „ukrainischen Diversanten“ in die Schuhe zu schieben.
Es sei auch angemerkt, dass „ukrainische Diversanten“ während der Weltmeistermannschaft in Russland überall auftauchen können. In der Lubianka, dem Stammhaus des FSB, kann man die Havarie an der Brücke mit Blick auf die WM kaum erwarten. Sie könnten damit beginnen, beliebige Personen als „ukrainische Diversanten“ abzustempeln, sie in beliebiger Anzahl an unzähligen Orten festhalten, alles mit dem Hinweis auf die Vorbereitung von Terrorakten und anderen Anschlägen auf die Infrastruktur des Landes.
Daher sollten ausländische Besucher der Weltmeisterschaft in Russland unbedingt auf ihre Sicherheit achten. Es ist gut möglich, sogar sehr wahrscheinlich, das „ukrainische Diversanten“ und „Kollegen aus den Reihen der radikalen Islamisten“ während der WM erscheinen und „terroristische Akte“ nach dem Strickmuster des jungen Putin ausführen.
Mein Beitrag basiert auf dem Artikels von Konstantin Maschowetz, erschienen auf sprotyv.info.